Archäologischer Park Cambodunum Kempten

Die römische Stadt Cambodunum, gelegen auf dem östlichen Hochufer der Iller im heutigen Kempten, wurde unter Kaiser Augustus um die Zeitenwende gegründet. Sie war die älteste Stadt der römischen Provinz Raetien im heutigen Bayern. Im 1. Jahrhundert nach Christus erlebte Cambodunum seine größte Blütezeit. Der Archäologische Park Cambodunum (APC) schützt und präsentiert heute das unüberbaut gebliebene Zentrum der Römerstadt Cambodunum:

Das Gelände des Parks ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Einer ist der Gallorömischen Tempelbezirk von Cambodunum. Hierher brachten die Einwohner unterschiedlichster Herkunft ihre Glaubensvorstellungen mit und opferten hier ihren Göttern. Der Tempelbezirk mit seinen Altären und Tempeln war von einer Doppelhalle umgeben und ist heute als Teilnachbau am originalen Ort zu besichtigen. Ein Ausstellungsbereich beherbergt Ausgrabungsergebnisse des APC und beleuchtet die in Cambodunum verehrten römischen und einheimischen Gottheiten: Hercules und Merkur, den Gott der Händler und Diebe sowie die Fruchtbarkeits- und Pferdegöttin Epona, die von Kelten und Römern gleichermaßen verehrt wurde. 

In einem Schutz- und Ausstellungsbau präsentieren sich heute, 2000 Jahre später, die originalen Überreste der Kleinen Thermen, einer antiken Badeanlage. Originalfunde aus den Ausgrabungen geben einen Einblick in die antike „Wellness-Kultur“. In Cambodunum dienten sie als private Badeanlage für den Stadthalter. Das Forum war der Mittelpunkt der römischen Stadt Cambodunum. Was heute in einer Parklandschaft liegt, bildete in der Antike das Zentrum des öffentlichen Lebens und der Stadtverwaltung. Es fanden Markttage statt. In der Basilika hielt man Versammlungen und Gerichtsverhandlungen ab. Das Forumsgelände ist heute jederzeit frei zugänglich.